Heimatbund Gemeinde Finnentrop
(v.l.) Klara Zepke und Mona Drüke polierten die „Stolpersteine“ für die jüdische
Familie Jacob in Lenhausen wieder auf.
Gedenken aufpoliert - St.-Ursula-Schülerinnen reinigen
„Stolpersteine“ in Lenhausen
Foto: Doris Kennemann, 23. Februar 2018
Copyright Heimatbund Gemeinde Finnentrop e.V.
Erinnerungskultur
hat
am
St.-Ursula-Gymnasium
in
Attendorn
einen
hohen
Stellenwert.
Dass
diese
auch
ganz
praktisch
ausgeübt
werden
kann,
erlebten
zwei
Schülerinnen
aus
der
Jahrgangsstufe
9
im
Rahmen
des
Geschichtsunterrichts.
Sie
polierten
die
„Stolpersteine“,
die
in
Lenhausen
an
die
jüdische
Familie
Jacob erinnern, wieder auf Hochglanz.
Anlässlich
der
Unterrichtsreihe
„Holocaust
–
Mord
an
den
Juden
in
Europa“
ergriff
Mona
Drüke
aus
Lenhausen
die
Gelegenheit,
ihren
Mitschülern
aus
der
Klasse
9a
am
Beispiel
der
jüdischen
Familie
Jacob
zu
verdeutlichen,
dass
die
antisemitische
Verfolgung
in
all
ihrer
Grausamkeit
auch
im
heimischen
Sauerland,
sogar
in
ihrem
Heimatdorf
stattgefunden
hat.
Zunächst
berichtete
sie
unterstützt
von
einer
PowerPoint-Präsentation
über
das
Schicksal
der
sieben
Mitglieder
der
Familie.
Der
Vater
Meier
Max,
die
Mutter
Jenny,
der
Sohn
Erich
und
die
Tochter
Grete
sind
1942
in
Konzentrationslagern
ermordet
worden.
Die
Töchter
Henny
und
Ilse
konnten
ihr
Leben
durch
Emigration
in
den
Jahren
1937
bzw.
1939
retten.
Der
Sohn
Werner
Jacob
überlebte
insgesamt
acht
Konzentrationslager,
darunter
Auschwitz-Birkenau
und
Buchenwald.
Auf
dem
so
genannten
„Todesmarsch“
nach
Dachau
gelang
ihm
die
Flucht.
Er
kehrte
als
einziger
Überlebender
aus
dem
Kreis
Olpe
bereits
im
April
1945
wieder
nach
Lenhausen
zurück,
wo
er
1992 verstarb.
Gemeinsam
mit
ihrer
Geschichtslehrerin
Doris
Kennemann,
die
als
Vorsitzende
des
Heimatbundes
Gemeinde
Finnentrop
die
Verlegung
der
„Stolpersteine“
im
Jahr
2014
initiiert
hatte,
entstand
die
Idee,
im
Zusammenhang
mit
diesem
Referat
auch
die
Gedenksteine
auf
dem
Bürgersteig
vor
der
Lenhauser
Feuerwehr
wieder
aufzupolieren.
Unterstützung
erhielt
Mona
dabei
von
ihrer
Freundin
Klara
Zepke,
ebenfalls Schülerin des St.-Ursula-Gymnasiums und Lenhauserin.
Diese
Aktion
war
sicher
auch
ganz
im
Sinne
von
Werner
Jacob,
der
seine
Erinnerungen
in
dem
Buch
„Ich
trage
die
Nummer
104953“
festgehalten
und
als
Zeitzeuge
oft
mit
Schülern
gesprochen
hat.
Es
war
ihm
nämlich
immer
ein
großes
Anliegen,
junge
Menschen
daran
zu
erinnern
und
aufzurütteln,
damit
das
Unvorstellbare und Schreckliche nicht verblasst und in Vergessenheit gerät.